Die Bedeutung der drei Schicksalsfrauen im 21. Jahrhundert

Welche Wertung wir dem Wort „Schicksal“ geben und wie wir dazu stehen, kann grundlegend unser Leben beeinflussen. Empfinden wir das Schicksal als die in Stein gemeiselte und nicht veränderbare Realität? Oder halten wir es wie der Magier Thimon von Berlepsch, der sagt, dass „Schicksal einen Zustand bezeichnet, ähnlich der Tagträumerei, und von uns aktiv mitgestaltet werden kann. Und wir in der Lage sind, dem Schicksal kräftig unter die Arme zu greifen, es ermuntern können Wege einzuschlagen, an die wir vorher nicht gedacht hatten.“ 

In der germanischen Mythologie gibt es die drei Nornen, die drei Schicksalsfrauen, welche die Schicksalsfäden der Menschen spinnen. Sie leben an der Wurzel der Weltenesche Yggdrasil, dem germanischen „Baum des Lebens“, wo sich die Urquelle allen Lebens befindet. Von dort aus „lenken“ die drei Nornen die Geschicke der Menschen und der Götter. So werden sie auch als Geburtshelferinnen (für alles Leben) bezeichnet.

Ihre Namen sind Urd (Schicksal), Werdandi (das Werdende) und Skuld (Schuld). Die Germanen glaubten an die immer wiederkehrenden Zyklen der Natur, der Zyklen von Geburt und Tod, Wiedergeburt und Werden. Diese Überzeugung resultiert auch vom Glauben an die drei Nornen, denn sie stehen in ihrer Bedeutung symbolisch für den Werdegang des gesamten Lebens. Sie wirken in uns und durch uns hindurch, denn sie sind die drei Grundkräfte, die unser Leben bestimmen. Wir können uns ihre Kräfte und ihre Bedeutung zu Nutze machen, wenn wir uns sinnbildlich veranschaulichen, zu was sie energetisch imstande sind, im Hinblick auf unser eigenes Leben sowie den Bewusstseinswandel der Menschheit.

„Urd“ ist das „Schicksal“

Urd ist unser spirituelles Schicksal oder die Essenz unseres Weges. Damit gemeint sind unsere Fähigkeiten und Talente, die uns in die Wiege gelegt wurden und die wir als unsere schöpferischen Eigenschaften entdecken und leben dürfen. Um dem Schicksal die Chance zu geben, sich mit unseren Fähigkeiten und Talenten entfalten zu können, ist es notwendig in Aktion zu treten. Vertrauen wir auf unsere Intuition sowie auf die göttliche Macht, die auf uns aufpasst, so gibt es nichts Falsches zu tun. Auch wenn nicht alles sofort zum Erfolg führt und es gewisse Umwege braucht, so kann der Weg, den wir dann eingeschlagen haben, selbst seine Richtung finden. So werden wir in den heute so turbulenten Zeiten, im persönlichen wie auch im globalen Umfeld, in denen sämtliche Unwahrheiten auf den Tisch kommen, geradezu aufgefordert, auch das eigene Leben kritisch zu hinterfragen, um es eventuell eine neue Richtung – oder einen neuen Sinn – zu geben. Damit wir unser „Schicksal“ mitsamt all unseren Fähigkeiten und Talenten wieder selbst in die Hand nehmen und damit auch einen Beitrag für eine Welt des Frieden und der Liebe leisten. Welchen Weg wollen wir gehen? Aus dem „Urds-Brunnen“ zu trinken, bedeutet, sein Schicksal zu erkennen und eine Vision des spirituellen Zieles zu haben.

„Werdandi“ ist das „Werdende“

Werdandi symbolisiert das Potenzial zur Wandlung im Prozess des Werdens. Inwieweit sind wir willens und in der Lage, aus dem Tiefschlaf zu erwachen und unser Sein schöpferisch zu „kreieren“? Oder verharren wir während des Kali Yuga´s, dem Zeitalter der Täuschung und Manipulation, in jener Matrix, die uns von dunklen Mächten als die uns bekannte „Welt“ verkauft wurde? Es liegt an uns, und die Norne Werdandi unterstützt uns dabei, uns die Gegebenheiten auf der Welt, bewusster zu machen, damit ein Umdenken erfolgen kann und der Planet nicht mehr ausgebeutet wird im Interesse einiger Weniger.

„Skuld“ ist die „Schuld“

Skuld ist vergleichbar mit Karma. Eine Schuld bezieht sich auf das Gefühl, das wir haben, wenn wir jemanden etwas schulden, auch über verschiedene Inkarnationen hinweg. Sind die Schulden bezahlt, dann endet auch das Schuldgefühl. So werden wir alle mit bestimmten Neigungen, den Konsequenzen unserer Handlungen in der Vergangenheit oder Handlungen unserer Ahnen, in jedes Leben hineingeboren. Skuld repäsentiert die karmischen Verstrickungen, die wir bei der Geburt mit in unser Leben hineinbringen, die Schuld, die wir noch bezahlen müssen. So sind manche Blockaden, die uns das Leben zuweilen schwer machen oder uns nicht zum gewünschten Ergebnis führen, oftmals die Folge des Karmas, was angeschaut und erlöst werden will. Vor allem die „ererbte“ Schuld ist nicht leicht durchschaubar. Um Mechanismen und Muster zu erkennen, die mit unseren Ahnen zu tun haben, sind u.a. systemische Familienaufstellungen sehr effektiv und aufschlussreich. Da die jetzige Zeitqualität beim Übertritt ins Wassermannzeitalter hochschwingende spirituelle Energien mit sich bringt, wird es immer schneller möglich sein, das Karma hinter sich zu lassen und Blockaden zu erkennen und loszulassen, um von „Null“ an zu beginnen.

Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand

Oftmals werden die drei Nornen aber auch mit den griechischen Moiren sowie den römischen Parzen verglichen. Diese beziehen sich auf Vergangenheit (Urd), Gegenwart (Werdandi) und Zukunft (Skuld). Dies entspricht nur bedingt den oben genannten Ausführungen, woran man erkennen kann, dass Überlieferungen immer nur im Auge des Betrachters wiedergegeben werden. Zwar sind unsere vergangenen Taten getan, unsere vergangenen Worte gesagt und unsere vergangenen Gedanken gedacht. Wir haben aber die Möglichkeit, uns in jedem Moment neu zu entscheiden, wie wir das Vergangene betrachten. Geben wir uns oder anderen die Schuld, oder sehen wir mögliche „Fehler“ und „Schwächen“ als einen Lernprozess, der uns in der Gegenwart und in der Zukunft helfend zur Seite steht? So gesehen ist niemals irgendetwas unumkehrbar. Wir Menschen haben es selbst in der Hand, in welche Richtung unser Leben verläuft. Und wie wir mit den vielen globalen Herausforderungen umgehen, die der Bewusstseinswandel mit sich bringt.

Beitragsbild: Fotolia.com (nur Frau) / Gehvoran.com (alter Brunnen), Bild Mitte: Gehvoran.com (Traumfänger), Bild Unten: Fotolia.com (junge Frau)

Quellen
Der Magier in uns / Thimon von Berlepsch
Der Brunnen der Erinnerung / Ralph Metzner