Ostern-Ostara: Ein ursprünglich germanisch-heidnisches Fest

Das Osterfest hat einen zutiefst germanisch-heidnischen Ursprung als frohes Frühlingsfest. Ostara ist der angelsächsische Name der Göttin der Morgenröte und hat auch einen starken Bezug zu den Fruchtbarkeitsgöttinen von Germanen und Kelten. Das Dunkel der Winterzeit ist nun endgültig besiegt, allerorts regt sich Leben und die positive Kraft des Neubeginns wird gefeiert. Die Sonne geht im Osten auf, daher wird das Fest auch nach dem ersten Frühlingsmond gefeiert, wenn die Tage wieder länger werden als die Nächte.

Ob der Begriff Ostara mit der Himmelsrichtung Osten in Verbindung steht, wie vielfach behauptet wird, ist jedoch zweifelhaft. Die Tagundnachtgleiche fällt auf den 19., 20. oder 21. März und markiert den kalendarischen Anfang des astronomisch definierten Frühling, woraus später das christliche Osterfest resultieren sollte, dass nach dem ersten Frühlingsvollmond gemäß des Gregorianischen Kalenders gefeiert wird und somit frühestens auf den 22. März, spätestens auf den 25. April fällt.

In Stonehenge konnte die Tagundnachtgleiche übrigens auf den Tag genau bestimmt werden, wobei der symbolische keltische Frühlingspunkt selbst (Imbolc) am 1. Februar gewesen sein soll. Das Licht nimmt um diese Zeit zu, der Frühling setzt sich gegen den Winter durch, es grünt langsam überall und die Natur wird wieder fruchtbar. Dem Kampf des Sonnengottes mit den Wintermächten und deren Niederlage sollte auch der Schwerttanz versinnbildlichen, der an „Ostara“ getanzt wurde. Noch heute wird am Ostermontag im Chiemgau (Bayern) dieses jahrhundertealte Brauchtum zelebriert. Göttin Ostara wird auch in Verbindung gebracht mit der germanischen Göttin Freya/Frigg, die Liebe und Fruchtbarkeit versinnbildlicht und als eine der wichtigsten Gottheiten der germanischen Mythologie gilt.

Ostern wurde benannt nach einem heidnischen Monatsnamen

Bedeutend in dem Zusammenhang, dass sich Grimm (Gebrüder Grimm) auf eine alte Quelle bezieht, die die Existenz jener Gottheit behauptet: „Der Ostermonat, der heutzutage als Passah-Monat übersetzt wird, hatte früher seinen Namen von einer Göttin jener [Leute], welche Eostra genannt wurde, und der sie in jenem [Monat] Feste feiern; von ihrem Namen geben sie der Osterzeit einen Beinamen, indem sie mit der gewohnten Bezeichnung für einen alten Gottesdienst die Freuden einer neuen Feierlichkeit benennen. So steht es bei Beda Venerabilis (De Temporum Ratione, cap. 15), einem englischen Kleriker, auch bekannt als „Kirchenvater Beda“, der zu Beginn des 8.Jahrhunderts die heute maßgeblichen Quellen über die Bekehrung der Angelsachsen und die frühe Kirchengeschichte Britanniens verfasste. Und mit einer gewissen Beruhigung scheint der geistliche Chronist zu vermerken, dass der fragliche Zeitraum ja nun „Passah-Monat“ (paschalis mensis) heißt, und nicht mehr den heidnischen Namen trägt“. Grimm hat aus dieser Stelle nun auf eine auch im weiteren germanischen Raum bekannte Göttin geschlossen, deren Namen er für den Kontinent als „Ostara“ ansetzt. Diese Form hat er aus dem althochdeutschen Monatsnamen „ostarun“ abgeleitet, wobei es erwiesen ist, dass das heutige Osterfest nach diesem – auch im deutschen Raum – heidnischen(!) Monatsnamen benannt ist und nicht etwa umgekehrt.

Wie schon Weihnachten und andere Feiertage haben sich die Christen auch das Osterfest für sich einverleibt, damit die Menschen die heidnischen Bräuche und Bedeutungen nach und nach vergessen sollten. Ostern ist das bedeutendste Fest der Christen in aller Welt und erinnert an die Auferstehung Christi. Die 40-tägige Fastenzeit geht zu Ende und mit Enthaltsamkeit darf wieder aufgehört werden. Gemäß der Heiligen Schrift wurde Jesus Christus von Gott am dritten Tag von den Toten erweckt und in der christlichen Tradition wird der Ostersonntag als der Dritte Tag definiert. Grund genug sich unserer germanischen Wurzeln zu besinnen, denn Germanen und Kelten gleichermaßen lebten im Gleichklang mit der Natur und verehrten sie. Heute, in einer Zeit, in der sich der Mensch immer weiter in die Stadt flüchtet, ins Künstliche, statt sich an der Natur zu orientieren und sich selbst bewusst zu werden. Denn wer sich an den eigenen Ursprung erinnert und im Herzen verankert ist, kann von seinen Urahnen sehr viel Kraft beziehen.

Von den Germanen stammt auch der ursprüngliche Brauch der Opfergaben der Eier, die vergraben, verschenkt und gegessen wurden. Die Begleittiere der Göttin für das erwachende Leben sind Hasen und Marienkäfer, also eine Zuordnung, die sich bis heute noch im Christentum erhalten blieb: Die Osterhasen bringen Eier und Marienkäfer als Glücksbringer. Der Osterhase gilt heute geradezu als Symboltier für das große Frühlingsfest Ostern / Ostara und ist wie alle anderen deutschen Brauchtumsanteile, altheidnischen beziehungsweise germanisch-keltischen Ursprunges.

Ostara-Rituale

Ein alter Brauch besagt, dass man sich mit dem Tauwasser, welches nach der Nacht zu Ostara fällt, waschen oder gar nackt darin wälzen soll. Dies soll magische Kräfte besitzen und verheißt Gesundheit für das ganze Jahr. An Ostara wird auch gerne geräuchert, eine Räuchermischung kann mit Beifuß, Salbei, Lavendel und Tannenharz vollzogen werden. Optimale Edelsteine, um in dieser Zeit die Energie noch besser aufzunehmen, sind der Amethyst und der Aquamarin.

Pflücke einen Strauss Wildblumen auf einer Wiese, und bedanke dich bei jeder Blume während des Pflückens. Ebenso lässt man eine kleine Opfergabe zurück für die Pflanzen und die Erde, wie zum Beispiel etwas Milch oder Honig, oder ein paar Samen eines wildwachsenden Krautes, ein kleiner Stein oder sogar eine Münze. Alternativ kann man in einem Blumenladen auch einen Strauß Blumen intuitiv auswählen. Wenn du zuhause den Strauß in der Vase genau betrachtest und du dir der Farben und der gewählten Blumen bewusst wirst, erkennst du viel über deine momentane emotionale Situation und deine inneren Gedanken. Jede Blume steht für etwas. Die genaue Bedeutung der Blumen findet man auf entsprechenden Webseiten oder ganz einfach in sich selbst. Es kommen immer genau die Bilder in einem „hoch“, die gesehen werden wollen.

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© Alexander Miller

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